Dienstag, 20. Januar 2015

Direktinvestment: Bester Paradiesapfelsaft

Ich hatte es in meinen Zielen für dieses Jahr angekündigt: ich möchte prüfen, ob ein Direktinvestment in ein Startup als nette Beimischung sinnvoll ist und was zu beachten ist.
Und nachdem die ersten Tage im neuen Jahr relativ ruhig waren konnte ich dieses Thema zügig angehen. Ich habe mich eingelesen und das eine oder andere Angebot gesichtet. Unter anderem bin ich auch auf die Website der Deutschen Mikroinvest gestoßen. Und letztendlich bin ich hier fündig geworden: bei der GmbH Bester Paradiesapfelsaft.
Und wer jetzt rätselt was ein Paradiesapfel ist: es ist die altdeutsche Bezeichnung des Granatapfels.

Folgende Fakten haben mich letztendlich überzeugt, hier einen ersten Versuchsballon zu starten:
  • Ich verstehe das Geschäftskonzept (Saftverkauf ist grundsolide).
  • Die Qualität des Safts ist hoch (Direktsaft), schonende Pressung und Konservierung.
  • In den umliegenden Supermärkten gibt es (noch) keinen Granatapfeldirektsaft.
  • Der Verkaufspreis ist mit 1,99€ / 250ml fair, das ist zumindest mein Eindruck.
  • Aus meiner Sicht ist der gesamte Business Case solide gerechnet.
  • Die versprochenen Ausschüttungen sind mit 5,5% (dieses Jahr) und 10% (ab nächstem Jahr) sehr ordentlich.
  • Neben 100% Granatapfelsaft gibt's auch noch Varianten mit Himbeer- Brombeer-, Cranberry- und Heidelbeersaft. Alle Beimischungen natürlich auch ausschließlich Direktsäfte.
  • Außerdem finde ich persönlich den Saft sehr lecker.
Im Moment arbeitet die GmbH daran, im Einzelhandel möglichst präsent zu werden.

Ich habe 2.500€ investiert, also einen ziemlichen kleinen Betrag. Die versprochene Verzinsung kann sich natürlich auch als enorme Belastung für das kleine Unternehmen herausstellen... Aber letztendlich kann ich es verschmerzen, sollten sich dieses Miniprojekt anders als erwünscht entwickeln.
Trotzdem: zum jetzigen Zeitpunkt bin ich optimistisch, und vor allem gespannt!

Außerdem kann ich jetzt die Aussage tätigen, "ich habe einen Saftladen an der Backe...", aber das hat natürlich nichts mit meiner Entscheidung zu tun...

6 Kommentare:

  1. Natürlich ist der Preis fair.... ein Liter Saft für schlappe acht(!) Euro. Wahnsinn das alles.....!

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  2. Hallo,
    haben Sie mal geschaut, was ein Liter Direktsaft sonst so kostet? Ich finde, das Preisgefüge ist gegeben.

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  3. Sehr geehrter Blogersteller,

    m.E. haben Sie nicht alle Aspekte betrachtet:

    1. Sie sind nicht am Unternehmen beteiligt.
    2. Sie haben in der Insolvenz Nachteile.
    3. Es gibt keine Sicherheiten.
    4. Es gibt nur eine Idee, die leicht kopierbar ist.
    5. Der Einzelhandel listet nur nachdem die Kasse stimmt. Wie soll das funktionieren?
    6. Es gibt kein USP.
    7. Die Rendite kriege ich auch mit BP und da halte ich das Risiko für kalkulierbarer.

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  4. Sehr geehrter anonymer Schreiber,
    danke für das Feedback. Ich kann Sie aber beruhigen, die aufgeführten Punkte sind mir durchaus bewusst. Aber generell haben Sie recht: ich hätte diese Punkte mit in den Text aufnehmen sollen.
    Dass man bei BP 10% bekommt stimmt übrigens nicht ganz. Das hätte man nur bekommen wenn man im Dezember beim absoluten Jahrestief eingestiegen wäre und wenn man gleichzeitig unterstellt, dass sich die Rendite weiterhin so entwickelt wie in der Vergangenheit. Und bei dem aktuellen Ölpreis bezeifel ich das mal. Ist aber eigentlich auch wurscht, oder? :)

    Letztendlich ist es ein Experiment, ich halte Aufwand (2500€), Chance und Risiko für absolut vertretbar.

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  5. Ich hätte da auch große Bauchschmerzen. Im Fall "cashfix.de" ist es genau so. Listen von Crowdfunding-Problemfällen (Insolvenzen, vorläufige Insolvenzen, Insolvenzprüfverfahren, Geschäftsaufgaben etc.) gibt es im Internet zu Hauf. Bsp cashfix: http://hukd.mydealz.de/diverses/cashfix-de-insolvent-439225?
    Einfach mal durch lesen.

    In diesem Fall würde ich mich mal in meiner Familie und bei meinen Freunden/Nachbarn umhören wer 8€ für einen Saft zahlen würde. 1-2x vllt. aber dann? Die Prognose ist genau so wie bei vielen Biobauern. Auf einen Hype folgt eine Ernüchterung. Nach der Ernüchterung folgen Sorgen und am Ende wieder die konventionelle Zucht. Wieso? Weil es sich nur wenige leisten viel Geld für Lebensmittel auszugeben.
    Sparten gibt es etliche (vgl. Wind mit Prokon).

    Ganz kar: ich würde die Finger von soetwas lassen.

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  6. Ich glaub, ich muss an dieser Stelle jetzt doch mal was gerade rücken:
    Mir sind die Risiken durchaus bewusst. Und zwar rede ich hier von den allgemeinen Risiken (Stichwort Nachrangdarlehen etc.) wie auch die speziellen (Saftpreis, Markteintrittsschwelle etc.)
    Jeder, der sich hier über den Preis wundert, dem sei nahe gelegt, einfach mal in den Supermarkt zu gehen und zu schauen, was diese Säfte bei anderen Anbietern kosten. Und nein, ich rede nicht von den 1L-Gebinden sondern von den kleinen Flaschen, Dosen, Tetrapaks usw. Wer hier auf 1L umrechnet landet in den gleichen Preisregionen. Komischerweise warden diese Kleingebinde trotzdem im Einzelhandel angeboten. Also kann dann doch nicht sooo abgefahren teuer sein.
    Zudem handelt es sich hier ganz bewusst um ein risikoreiches Investment. Und so lange ich hier grob gerechnet 1% meines Vermögens geparkt habe bekomme ich keine Bauchschmerzen und meinen Schlaf kann ich weiterhin mit "Stein" umschreiben.

    Trotzdem danke an alle Kommentatoren, die noch einmal die Risiken aufgezeigt haben. Ich weiss das zu schätzen.

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