Dienstag, 17. August 2010

Rebalancing oder "Das Problem mit der Gewichtung"

Was benötige ich auf meinem Weg zur 1. Million?
  • Sparleistung
  • Ausdauer
  • Richtige Anlageentscheidungen
Zum Thema "Sparleistung" habe ich mich z. B. hier schon geäußert, "Ausdauer" folgt irgendwann mal, heute stelle ich meinen Ansatz vor, nach welchen Regeln ich investiere. Bei dieser Betrachtung beschränke ich mich auf mein Fondsdepot, alle anderen Anlageformen (z. B. Geldmarktkonto, Mitarbeiteraktien) sind nur Hilfskonstrukte, um das Depot langfristig abzusichern und voranzubringen.

Zunächst: die Aufteilung in die verschiedenen Assetklassen findet sich hier.

In Kurzform:
25% Aktien Welt
25% Aktien Europa
20% Aktien Emerging Markets
20% Festverzinsliche Jumbo Pfandbriefe
10% Immobilienfonds

Im "Tagesgeschäft" heisst das:
  • Alle relevanten Sparleistungen werden zunächst auf dem Verrechnungskonto gesammelt. D.h. einmal im Monat wird hierauf die monatliche Sparleistung überwiesen, hinzu kommen außerplanmäßige Sparbeträge und Zinszahlungen bzw. Dividenden (in diesem Zusammenhang sehr wichtig)
  • Ich definiere ein Nah-Ziel für mein Fondsdepot, das idealerweise leicht über dem aktuellen Depotwert liegt. Z.Z. liegt das Nah-Ziel bei 35.000€, der Depotwert bei ca. 34.000€.
  • Ausgehend von der prozentualen Verteilung (s.o.) und dem Nahziel ergibt sich eine theoretische Idealverteilung. Die Differenz aus Idealverteilung und aktueller Verteilung ergibt den Hinweis, wo hinein als nächstes investiert wird: nämlich in den Wert, der am weitesten unter der Idealwert liegt. Ich investiere idR sobald das Verrechnungskonto einen Betrag von ca. 1.000€ aufweist.
Aktuelles Beispiel:

Was sagt uns dies nun?
  • Die Position "Pfandbriefe" ist im Moment um -501€ unterrepräsentiert. D.h. die nächste Investition wird hierein getätigt.
  • Danach werde ich das Nahziel von 35.000€ auf 40.000€ anheben.
Warum investiere ich NICHT z. B. nach diesen populären Ansätzen:
  • Investieren in Werte, von denen ich am ehesten glaube, dass sie steigen
  • Investieren in Werte, die die geringste Performance gezeigt haben
Gründe, die für meinen Ansatz sprechen:
  • Ich glaube nicht daran, dass sich durch market timing eine Outperformance erreichen lässt. Hierzu gibt es etliche Studien, die dies belegen. Wer es weniger wissenschaftlich mag, möge sich lediglich ältere Analystenprognosen ansehen.
  • Ich investiere antizyklisch, dadurch hoffe ich die Performance steigern zu können.
  • Im fortgeschrittenen Stadium dienen Dividendenzahlungen dem Rebalancing. D.h. auch bei unterschiedlicher Performance wird die gewünschte prozentuale Verteilung gehalten.

5 Kommentare:

  1. Solides Konzept.
    Hast Du schonmal über den ARERO nachgedacht? Der rebalanciert automatisch über Assetklassen.

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  2. Ja, ich kenne dieses Konzept. Allerdings steuere ich das Rebalancing lieber selbst. U.a. auch deswegen weil ich mit fortschreitendem Alter langsam immer weiter Richtung festverzinsliche Anlagen verschieben möchte.

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  3. Den prozentualen Anteil der einzelnen Assetklassen am Gesamtvermögen strikt konstant zu halten finde ich eine äußerst fragwürdige Strategie. Wenn beispielsweise Pfandbriefe um 5% fallen und die anderen Assetklassen um 5% steigen, sind Pfandbriefe somit in deinem Depot untergewichtet und du würdest diese nachkaufen. Oder allgemeiner formuliert: du kauft immer das, was sich am schlechtesten (möglicherweise sogar negativ) entwickelt hat. Damit verstößt du gleich gegen drei essentielle Investmentgrundsätze: "Verluste begrenzen", "Verbillige nie" und "The Trend is my Friend".


    P.S. Noch ein Tipp: Grafiken die Text enthalten, wie obige Tabelle, als PNG-Datei speichern. Das ist platzsparend und der Text wird nicht unscharf wie das bei JPG der Fall ist.

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  4. Grundsätzlich hast du recht, allerdings gilt das was du schreibst für Aktieninvestments, aktiv gemanagte Fonds, allgemein für Stockpicking. Dort geht es nämlich darum, die guten Titel zu kaufen und zu verkaufen bevor sie an Wert verlieren. Klingt vielleicht banal, aber darum gehts eigentlich immer, oder?

    Ich habe mich allerdings gegen diese Strategie entschieden und halte ein "Weltportfolio" zuzüglich festverzinslicher Papiere im Depot, der Aktienanteil nur in Form von ETFs. Dies bedeutet ich versuche nicht, eine Outperformance gegenüber dem Gesamtmarkt zu erreichen (was meiner Meinung nach sowieso nicht möglich ist) sondern ich schwimme lediglich mit. Dies wiederum heisst, ich kaufe nur, verkaufe nie (ausser in extremen Einzelfällen vielleicht). Dies führt zu dem Schluss, dass ein Kauf unter dem bisherigen durchschnittlichen Einstiegskurs zu präferieren ist.

    PS: das mit den PNG-Dateien werde ich ausprobieren. Vielen Dank für den Hinweis.

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  5. Nachdem ich mich bei dem heutigen Beitrag vergeblich mit den Format PNG beschäftigt habe, bleibe ich vorerst bei JPG. Also entweder dieser blog lässt PNG nicht zu oder der Autor ist ein wenig unfähig. Aus irgendwelchen Gründen bekomme ich jedesmal die Fehlermeldung "upload abgebrochen" wenn ich das Formal PNG uploaden will.
    Vielleicht hat ja ein Leser eine Idee, woran das liegt... bis dahin bleibe ich bei JPG :-)

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